Was passiert im Kopf und Körper bei Demenz oder Alzheimer? Vorher und Nachher 

 

Ein tieferer Einblick in die Veränderungen des Gehirns

Demenz und insbesondere Alzheimer sind komplexe Erkrankungen, die tiefgreifende Veränderungen im Gehirn und Körper verursachen. Diese Veränderungen führen zu einem fortschreitenden Verlust geistiger Fähigkeiten, was sich auf das Gedächtnis, das Denken, die Orientierung und schließlich auch auf das gesamte Verhalten auswirkt. Doch was genau passiert im Gehirn, wenn eine Person an Demenz oder Alzheimer erkrankt? In diesem Blogbeitrag schauen wir uns die Prozesse genauer an.

Die ersten Anzeichen: Wenn Nervenzellen geschädigt werden

Demenz, insbesondere die Alzheimer-Krankheit, beginnt schleichend und oft unbemerkt. Eine der frühesten Veränderungen ist die Schädigung von Nervenzellen im Gehirn. Diese Nervenzellen, auch Neuronen genannt, sind entscheidend für die Übertragung von Informationen im Gehirn. Sie kommunizieren über Synapsen, winzige Spalten, in denen Neurotransmitter chemische Signale von einer Zelle zur nächsten weiterleiten.

Bei Alzheimer beginnt dieser Prozess zu versagen. Die Verbindungen zwischen den Neuronen werden geschwächt, und es kommt zu einer Ansammlung abnormaler Proteine im Gehirn. Diese Proteine, Amyloid-Beta und Tau genannt, spielen eine zentrale Rolle bei der Erkrankung.

Amyloid-Beta und Tau: Die zerstörerischen Proteine

Amyloid-Beta-Proteine sind Fragmente eines größeren Proteins, das in den Nervenzellen vorkommt. Bei gesunden Menschen werden diese Fragmente normalerweise abgebaut und beseitigt. Bei Alzheimer-Patienten hingegen verklumpen sie und bilden sogenannte Amyloid-Plaques außerhalb der Neuronen. Diese Plaques stören die Kommunikation zwischen den Nervenzellen und tragen zur Zellschädigung bei.

Das Tau-Protein ist in den Neuronen vorhanden und spielt eine Rolle bei der Stabilisierung der Mikrostrukturen innerhalb der Zellen. Bei Alzheimer wird dieses Protein abnorm verändert und verklumpt innerhalb der Neuronen, was zur Bildung von Neurofibrillenbündeln führt. Diese Bündel blockieren den Nährstofftransport innerhalb der Zellen, was letztlich zum Absterben der Nervenzellen führt.

 

Gehirn bei Demenz - vorher - nachher
Diese Darstellung zeigt r die fragile und löchrige Struktur eines von Demenz betroffenen Gehirns. Die starken Lücken und der Verlust an Gehirnmasse sind gut erkennbar.

Demenz – vorher – nachher

Gehirnschrumpfung: Der Verlust von Gehirnmasse

Im Verlauf der Alzheimer-Krankheit sterben immer mehr Nervenzellen ab. Diese Zellverluste führen zu einer Schrumpfung des Gehirns, auch Hirnatrophie genannt. Besonders betroffen sind der Hippocampus, der für das Gedächtnis und die Orientierung zuständig ist, und die kortikalen Bereiche, die für höhere geistige Funktionen verantwortlich sind.

Die Schrumpfung des Hippocampus erklärt, warum eines der frühesten Anzeichen von Alzheimer der Verlust des Kurzzeitgedächtnisses ist. Die Patienten haben Schwierigkeiten, sich an kürzlich stattgefundene Ereignisse zu erinnern, während sie sich oft an weit zurückliegende Erlebnisse noch gut erinnern können.

Auswirkungen auf den Körper: Mehr als nur geistige Beeinträchtigungen

Die Veränderungen im Gehirn haben auch weitreichende Auswirkungen auf den gesamten Körper. Im fortgeschrittenen Stadium von Alzheimer oder Demenz werden nicht nur die geistigen Fähigkeiten, sondern auch die motorischen Funktionen beeinträchtigt. Patienten verlieren die Fähigkeit, einfache Aufgaben wie das Anziehen oder Essen auszuführen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Nervenzellen, die für diese Bewegungen zuständig sind, ebenfalls geschädigt werden.

Zusätzlich können Veränderungen im Schlafverhalten, im Essverhalten und in der Kontrolle über körperliche Funktionen wie Blase und Darm auftreten. Die fortschreitende Degeneration des Gehirns beeinträchtigt letztlich fast alle Aspekte des täglichen Lebens.

Das Fortschreiten der Krankheit: Von den frühen bis zu den späten Stadien

Alzheimer und andere Demenzerkrankungen verlaufen in mehreren Stadien, die jeweils von zunehmenden Symptomen gekennzeichnet sind:

  1. Frühstadium: Leichte Vergesslichkeit, Orientierungsprobleme, Schwierigkeiten bei alltäglichen Aufgaben.

  2. Mittleres Stadium: Deutlichere Gedächtnislücken, Verwirrung, Schwierigkeiten bei der Sprachfindung, Persönlichkeitsveränderungen.

  3. Spätes Stadium: Schwere kognitive und körperliche Beeinträchtigungen, Verlust der sprachlichen und motorischen Fähigkeiten, völlige Abhängigkeit von Pflege.

Das Fortschreiten der Krankheit ist für Patienten und Angehörige gleichermaßen belastend, da die Betroffenen nach und nach ihre Unabhängigkeit verlieren und schließlich rund um die Uhr Betreuung benötigen.

Verständnis der Veränderungen hilft beim Umgang mit der Krankheit

Das Wissen um die Veränderungen, die im Gehirn und Körper von Demenz- und Alzheimer-Patienten vor sich gehen, ist entscheidend für das Verständnis und den Umgang mit der Krankheit. Auch wenn die Krankheit nicht heilbar ist, können frühe Diagnose und therapeutische Maßnahmen helfen, den Verlauf zu verlangsamen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Das Bewusstsein für die Krankheit und ihre Auswirkungen ist ein erster Schritt, um den notwendigen Support für die Betroffenen und ihre Familien zu gewährleisten.

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